Quelle: Taunus-Zeitung S.11 vom 17.09.2024



Viel mehr als Honig

Lena Köhler im Laden

Lena Köhler im Laden Foto Wonge Bergmann

In der Honighalle duftet es nicht nach Bienenwachs, sondern nach frischem Gebäck. Zimt vielleicht? Das zu ergründen muss warten, denn der Blick fällt zunächst auf Biobirnen und Radicchio, Weckgläser voller Vollrohrzucker, Gefäße mit Kuvertüre-Chips und Weizen aus der Region. Die Honighalle in Friedrichsdorf-Köppern ist, das wird schnell klar, – zumindest auch – ein Unverpackt-Laden. Als Nächstes entdeckt die Kundin den Tisch mit dem Honig des Monats. Salbei-Gamander, das 250-Gramm-Glas zu 7,65 Euro statt 8,50. Den violett blühenden Gamander wird sie später googeln: Bienenfreundlich sei das Kraut und dufte aromatisch.

In der Honighalle dominieren andere Aromen. Das könnte an den Walnussschnecken und Laugenzöpfen liegen, die hinter einer Glastheke liegen. Daneben steht jetzt Lena Köhler, die stellvertretende Marktleiterin. Sie sagt, die Honighalle solle ein Platz zum Verweilen, Stöbern, Erkunden sein. Der Laden gehört der Imkerei Schießer mit Sitz in Grävenwiesbach, die auch Stände in der Frankfurter Kleinmarkthalle und auf dem Erzeugermarkt an der Konstablerwache betreibt. Inhaber Julius Schießer kümmert sich um den Vertrieb und führt den Laden, sein Bruder Marek ist der Imker.

Lena Köhler sagt, die Kombination aus Honig, Unverpacktem und Bioware sei organisch gewachsen in den fünf Jahren, die es die Honighalle inzwischen gibt. Das kleine Jubiläum wird am 28. September von 11.30 bis 21 Uhr groß gefeiert – mit Hüpfburg und Waffeln, Band und Bier. Auch ein Café gehört zur Honighalle. Vormittags fällt dort das Sonnenlicht durch die Fenster. Köhler bringt Wasser und Kaffee und erzählt, welche Kunden kommen. Viele aus dem Stadtteil seien dankbar, dort frisches Gemüse, Eier, Wein, Senf, Pasten und anderes für den Alltagsgebrauch kaufen zu können. Wer etwas für die Umwelt tun will, zum Beispiel selbst Badebomben oder Spülmaschinentabs herstellen, wird in Eimern mit Putznatron und Zitronensäure fündig. Das Personal ermutigt zum Selbstabfüllen. Als Gefäße dienen Honiggläser im Pfandsystem, aber auch eigene Boxen darf jeder mitbringen. Wer sich nicht sicher ist, wie Müsli oder Nudeln aus dem Spender rieseln, bekommt Hilfe.

Und dann sind da die Kunden, die ausschließlich wegen des Honigs kommen. Köhler spricht von Menschen aus Saudi-Arabien, die dafür direkt vom Frankfurter Flughafen nach Köppern führen. Jede Sorte stammt aus einem einzigen Sammelgebiet. In Brandenburg etwa – oder im Taunus.

FLORENTINE FRITZEN
Honighalle, Köpperner Straße 84, Friedrichsdorf, Montag bis Samstag 9 bis 18 Uhr.


Quelle: FAZ S. 34 vom 17.9.2024


Viel mehr als Honig

In der Honighalle duftet es nicht nach Bienenwachs, sondern nach frischem Gebäck. Zimt vielleicht? Das zu ergründen muss warten, denn der Blick fällt zunächst auf Biobirnen und Radicchio, Weckgläser voller Vollrohrzucker, Gefäße mit Kuvertüre-Chips und Weizen aus der Region. Die Honighalle in Friedrichsdorf-Köppern ist, das wird schnell klar, – zumindest auch – ein Unverpackt-Laden. Als Nächstes entdeckt die Kundin den Tisch mit dem Honig des Monats. Salbei-Gamander, das 250-Gramm-Glas zu 7,65 Euro statt 8,50. Den violett blühenden Gamander wird sie später googeln: Bienenfreundlich sei das Kraut und dufte aromatisch.

In der Honighalle dominieren andere Aromen. Das könnte an den Walnussschnecken und Laugenzöpfen liegen, die hinter einer Glastheke liegen. Daneben steht jetzt Lena Köhler, die stellvertretende Marktleiterin. Sie sagt, die Honighalle solle ein Platz zum Verweilen, Stöbern, Erkunden sein. Der Laden gehört der Im-

Lena Köhler im Laden

Lena Köhler im Laden Foto Wonge Bergmann

kerei Schießer mit Sitz in Grävenwiesbach, die auch Stände in der Frankfurter Kleinmarkthalle und auf dem Erzeugermarkt an der Konstablerwache betreibt. Inhaber Julius Schießer kümmert sich um den Vertrieb und führt den Laden, sein Bruder Marek ist der Imker.

Lena Köhler sagt, die Kombination aus Honig, Unverpacktem und Bioware sei organisch gewachsen in den fünf Jahren, die es die Honighalle inzwischen gibt. Das kleine Jubiläum wird am 28. September von 11.30 bis 21 Uhr groß gefeiert – mit Hüpfburg und Waffeln, Band und Bier. Auch ein Café gehört zur Honighalle. Vormittags fällt dort das Sonnenlicht durch die Fenster. Köhler bringt Wasser und Kaffee und erzählt, welche Kunden kommen. Viele aus dem Stadtteil seien dankbar, dort frisches Gemüse, Eier, Wein, Senf, Pasten und anderes für den Alltagsgebrauch kaufen zu können. Wer etwas für die Umwelt tun will, zum Beispiel selbst Badebomben oder Spülmaschinentabs herstellen, wird in Eimern mit Putznatron und Zitronensäure fündig. Das Personal ermutigt zum Selbstabfüllen. Als Gefäße dienen Honiggläser im Pfandsystem, aber auch eigene Boxen darf jeder mitbringen. Wer sich nicht sicher ist, wie Müsli oder Nudeln aus dem Spender rieseln, bekommt Hilfe.

Und dann sind da die Kunden, die ausschließlich wegen des Honigs kommen. Köhler spricht von Menschen aus Saudi-Arabien, die dafür direkt vom Frankfurter Flughafen nach Köppern führen. Jede Sorte stammt aus einem einzigen Sammelgebiet. In Brandenburg etwa – oder im Taunus.

FLORENTINE FRITZEN
Honighalle, Köpperner Straße 84, Friedrichsdorf, Montag bis Samstag 9 bis 18 Uhr.


Quelle: FAZ S. 34 vom 17.9.2024